Der Sportfachhandel braucht Profis
SPORT 2000 blickt auf eine pandemiegeprägte, herausfordernde Zeit zurück. Trotz der Krise gelang es den 237 österreichischen Händlerinnen und Händlern durch Zusammenarbeit und einem starken Miteinander gut durch die Pandemie zu kommen. Warum der Fokus auf Qualität und der stetige Ausbau des Profi Konzepts ausschlaggebend für den Erfolg der Sportfachhandelsgesellschaft sind, erklärt SPORT 2000 Vorstand Dr. Holger Schwarting im Interview.
Herr Schwarting, es scheint, als würde Österreich die Pandemie Schritt für Schritt hinter sich lassen. Welche Auswirkungen hatten die letzten Monate auf die SPORT 2000 Händler?
Das vergangene Jahr war definitiv eine Herausforderung, nicht nur für den Sportfachhandel, sondern für jeden Einzelnen von uns. Uns als Handelsgesellschaft hat die Krise gezeigt, dass sich die Geschäftsform der Genossenschaft gerade in herausfordernden Zeiten als starkes Zukunftsmodell beweist. Wir haben gesehen, dass der enge Zusammenhalt zwischen den Händlern und der Zentrale funktioniert und stärkt. Nicht nur nach innen, sondern in der gesamten Lieferkette macht sich dieses partnerschaftliche Prinzip bezahlt und auch viele Lieferanten haben einen wertvollen Beitrag geleistet. Natürlich haben auch die diversen Förderungen geholfen – das darf man nicht außer Acht lassen. Letztlich haben viele unserer Händler in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und sich damit einen Polster geschaffen.
In Summe ist SPORT 2000 relativ gut durch die Krise gekommen. Was hat SPORT 2000 richtig gemacht?
Um es klar auf den Punkt zu bringen: Teilweise überleben unsere Händler nur deshalb, weil sie in der Lage waren, den Substanzverlust aus eigener Kraft zu kompensieren.
Unsere eigenständig agierenden Händler haben seit dem Beginn der Pandemie Unglaubliches geleistet. Jeder und jede einzelne von ihnen hat Schritte in die Wege geleitet, um bestmöglich aus der Krise zu kommen. Wir haben gesehen, dass wir gemeinsam eine gute Basis geschaffen haben, die uns in Zeiten wie diesen zugutekommt – das ist keineswegs selbstverständlich. Die Bedeutung von Regionalität, Nachhaltigkeit und Gesundheit ist bei den Menschen gestiegen. Davon profitieren unsere zum größten Teil regional ansässigen SPORT 2000 Händler. Seit Jahren arbeiten wir beständig am Ausbau der von unseren Händlern konsequent umgesetzten Qualitätspositionierung. Die Pandemie zeigt die Zukunftsfähigkeit dieser Positionierung, die wir anhand unserer Profi Konzepte realisieren. Im gesamten Handel waren es gerade die spezialisierten Fachgeschäfte, die am wenigsten von den Umsatzrückgängen in der Krise betroffen waren.
Was zeichnet die Profi Konzepte aus?
Unser gemeinsames Ziel ist es, in den Kernbereichen Running, Ski bzw. Wintersport, Outdoorsport, Bike und Teamsport ausgezeichnete Beratung und einzigartigen Service anzubieten. Seit 2018 stehen Kundinnen und Kunden österreichweit insgesamt 50 Bike Profis, 22 Running Profis und 54 Ski Profis zur Verfügung und seit Mitte April komplettieren unsere 43 Berg Profis das Angebot. Bereits jeder zweite SPORT 2000 Händler hat mittlerweile zumindest eines dieser Profi Konzepte erfolgreich umgesetzt. Alle unsere Händler stehen hinter den Konzepten und setzen diese auf höchstem Level um. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine kontinuierliche Fortbildung grundlegend. Mit dem Angebot der SPORT 2000 Akademie gelingt es den Händlerinnen und Händlern im jeweiligen Segment immer up-to-date zu sein. Kompetente Fachberatung ist nur durch ständige Weiterbildungen zu gewährleisten. Alle SPORT 2000 Profis haben die Möglichkeit, im Rahmen der SPORT 2000 Akademie anhand eines breiten Kursangebots mit regelmäßigen Schulungen hier immer top informiert zu bleiben.
Setzt SPORT 2000 zukünftig verstärkt auf den Onlinebereich?
Während der Geschäftsschließungen war es essenziell, für unsere Kunden in der digitalen Welt sichtbar zu sein. Der Kunde erwartet, dass wir ihm gewisse Möglichkeiten bieten, sich einerseits digital zu informieren und andererseits auch online einzukaufen. Insgesamt macht der Onlineanteil im Sporthandel in Österreich jetzt knapp 30% aus. Wir werden an dem Onlineanteil anhand der individuellen Onlinelösungen für unsere Händler partizipieren. Aber klar, Online, E-Commerce und Digitalisierung stehen auch bei SPORT 2000 im Fokus. Gerade durch die Covid-19-Pandemie haben diese Themen einen enormen Push erlebt. Das Ziel von SPORT 2000 ist, die On- und Offline-Welt für Kunden und den Handel optimal zu verbinden. Unsere DNA ist und bleibt aber der stationäre Handel, wo der persönliche Austausch mit dem Kunden anhand von individueller Beratung und kompetentem Service im Mittelpunkt steht.